Pflanzliche Interaktion
Aktuelle Forschungsschwerpunkte:
--- Wurzelexsudate als Keimstimulanz für die Sonnenblumen-Sommerwurz
Wurzelpathogene wie Orobanche cumana nutzen stoffliche Signale des Wirtes als Keimungsinduktor für ihre im Boden lagernden Samen. Zur Identifizierung solcher Signalstoffe wurden Wurzelexsudate aus Hydrokulturen gewonnen, die aktiven Komponenten mittels Biotest-geleiteter Stofftrennung isoliert und strukturell über Spektroskopie identifiziert. Es handelt sich um vier Sesquiterpenlactone, die als Keimungsstimulanz für Orobanche cumana selbst im nanomolaren Bereich noch wirken. Sie scheinen in Sonnenblumen die Rolle der Strigolactone zu ersetzen und über einen ähnlichen Rezeptormechanismus zu wirken. Die Spezifität der Signalerkennung ist noch weitgehend ungeklärt. Sie könnte der zentrale Punkt für den Artbildungsprozess von Orobanche cumana aus Orobanche cernua sein.
--- Untersuchung der Funktion von Effektoren bei der Infektion von Weinreben durch Falschen Mehltau
Oomyceten verfügen über ein breites Repertoire an sogenannten Effektoren, d.h. Peptiden, die über Haustorien des Pathogens in Zellen der Wirtspflanze gelangen und die Abwehrreaktion ausschalten. Trotz erheblicher Fortschritte bei der Identifikation solcher Peptide ist ihre Funktion und Effizienz im Infektionsprozess noch kaum bekannt. Quantitative Expressionsstudien in definierten Infektionsstadien sollen Aufschluss über die Beteiligung bestimmter Effektoren in suszeptiblen bzw. resistenten Wirt-Pathogen-Interaktionen geben. Dies wäre eine wichtige Information im Hinblick auf Resistenzzüchtung und Etablierung eines Klassifizierungssystems für Pathogenrassen.